Ostergarten in St. Andreas

Zur Einstimmung auf die Karwoche und Ostern gab es 2019 in St. Andreas in Orschel-Hagen einen Ostergarten. Über 150 Personen ließen sich durch den Ostergarten führen, andere gingen ihn alleine. Hier die Impulse als Anregung für die eigene Meditation:

Einzug in Jerusalem

Hosanna dem Sohne Davids!
Gepriesen, der kommt im Namen des Herrn,
der König von Israel.
Hosanna in der Höhe!  Matthäus 21,9

Jesus zieht zusammen mit vielen Menschen nach Jerusalem zum Passahfest, dem Fest der Befreiung Israels. Der Prophet Sacharja hatte angekündigt, dass der Herr und Retter einst vom Ölberg auf einem jungen Esel in Jerusalem einreiten und den Frieden bringen werde.
Sacharja 9,9-10


Marktstand von Jerusalem

Geschäftiges Treiben bei Jesu Einzug.
Nehmen Sie sich Zeit um die Gewürze anzuschauen. Riechen Sie daran und lassen Sie sich 2000 Jahre zurückversetzen.

Letztes Abendmahl

„Und während sie aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach es und gab es ihnen und sprach: Nehmt, das ist mein Leib. Und er nahm den Kelch und dankte und gab ihnen den; und sie tranken alle daraus. Und er sprach zu ihnen: Das ist mein Blut des neuen Bundes, das für viele vergossen wird. Wahrlich ich sage euch: Ich werde fortan nicht trinken vom Gewächs des Weinstocks bis zu dem Tag, an dem ich neu trinke im Reich Gottes.“

Fußwaschung

Da stand er vom Tisch auf, legte sein Obergewand ab und band sich ein Tuch aus Leinen um. Er goss Wasser in eine Schüssel und begann den Jüngern die Füße zu waschen und sie mit dem Tuch abzutrocknen. vgl. Johannes 13, 4-5

Garten Gethsemane

Nach dem Gebet stand er auf,
ging zu den Jüngern zurück und fand sie schlafend;
denn sie waren vor Kummer erschöpft.
Da sprach Jesus:
„Nun es ist genug. Jetzt wird der Menschensohn an die Gottlosen ausgeliefert. Der Verräter ist schon da.“

Gefangennahme

Jesus hatte noch nicht ausgeredet, da kam Judas und mit ihm ein Trupp Männer mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet. Sie waren geschickt von den Hohepriestern, Schriftgelehrten und Ältesten.
Der Verräter hatte mit ihnen ein Zeichen vereinbart:
Den ich küssen werde, der ist es. Nehmt ihn gefangen! Und Judas ging sofort auf Jesus zu und küsste ihn. Da ergriffen die Männer Jesus und nahmen ihn gefangen.
Jesus sagte:
„Ihr seid mit Schwertern und Knüppeln gekommen, als wäre ich ein Räuber. Dabei war ich täglich bei euch im Tempel, um euch die Schrift zu deuten, doch da habt ihr mich nicht verhaftet.“
Nun geschah es so, wie der Prophet Jesaja es in den heiligen Schriften angekündigt hat. Alle Jünger ließen Jesus im Stich und flohen. Markus, 14 43-50

Verhör & Geißelung

Der Statthalter fragte sie: Wen von beiden soll ich frei lassen? Sie riefen: Barabbas!
Pilatus sagte zu ihnen: Was soll ich dann mit Jesus tun, den man den Messias nennt?
Da schrien alle: Ans Kreuz mit ihm!
Er erwiderte: Was für ein Verbrechen hat er denn begangen? Da schrien sie noch lauter: Ans Kreuz mit ihm!
Als Pilatus sah, dass er nichts erreichte, sondern dass der Tumult immer größer wurde,
ließ er Wasser bringen, wusch sich vor allen Leuten die Hände und sagte: Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen. Das ist eure Sache!
Da rief das ganze Volk: Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!
Darauf ließ er Barabbas frei und gab den Befehl, Jesus zu geißeln und zu kreuzigen.
Matthäus 27, 21-24

Golgatha

Die Soldaten zwangen einen Mann vom Feld, Simon von Zyrene mit Namen, Jesu Kreuz zu tragen. Sie führten Jesus zu einer Anhöhe, die Golgatha hieß, wörtlich übersetzt Schädel-Berg. Sie reichten ihm Wein mit Myrrhe gewürzt, den er aber nicht nahm.
Dann kreuzigten sie ihn.
Um seine Kleidungsstücke warfen sie das Los.
Es war neun Uhr morgens, als sie ihn kreuzigten.
Eine Aufschrift auf einer Tafel gab den Grund für seine Kreuzigung an:
Der König der Juden.
Die Leute, die vorbeikamen, verspotteten ihn noch.   Markus 15, 33-39

Hinabgestiegen in das Reich des Todes

Von zwölf bis drei Uhr herrschte Finsternis im ganzen Land. Um drei Uhr schrie Jesus laut:
Eloἴ, Eloἴ, lema sabachtani?
Das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Einige, die das hörten, meinten: Hört er ruft nach Elija. Einer tauchte einen Schwamm in Essig, steckte ihn auf einen Stock, gab Jesus zu trinken und rief höhnisch: Mal sehen, ob Elija kommt und ihn vom Kreuz nimmt.
Jesus aber schrie laut auf und starb.
Da riss der Vorhang des Tempels von oben nach unten entzwei.
Der Hauptmann, der Jesus gegenüberstand und erlebt hatte wie er gestorben war sagt:
Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn!

Das Leere Grab

Am ersten Tag der Woche gingen die Frauen mit den wohlriechenden Salben, die sie zubereitet hatten, in aller Frühe zum Grab,
da sahen sie, dass der Stein vom Grab weggewälzt war;
sie gingen hinein
aber den Leichnam Jesu, des Herrn fanden sie nicht!
Während sie ratlos dastanden traten zwei Männer zu ihnen in leuchtenden Gewändern, die Frauen erschraken und blickten zu Boden.
Die Männer aber sagten zu ihnen:
„was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?
Er ist nicht hier, er ist auferstanden

Auferstehung

Jesus,
Golgota ist zu Ende,
der Kreuzweg aber geht weiter
in den unzähligen Leiden
der Menschheit und Schöpfung.
In den täglichen Nachrichten
Sehen wir bittere Not,
hören wir schreckliche Botschaften.
Jesus,
auch wenn die Frage nicht verstummt:
Warum so viel Leid?
Warum gerade ich?
Warum greift Gott nicht ein?,
sagt doch unser Glaube:
Die Welt ist erlöst,
der Tod ist überwunden,
weil du,
Gekreuzigter und Auferstandener,
mit uns leidest und lebst.
Danke, Jesus,
für diese österliche Hoffnung.
Danke für deine Freundschaft und Treue.

Mauer der Barmherzigkeit und Gerechtigkeit

Schreiben Sie eine Bitte, Hoffnung, Dank auf. Falten Sie den Zettel und schieben ihn zwischen die Steine. Am Ostermontag werden diese Anliegen im Fürbittgebet aufgenommen, danach werden die Zettel verbrannt. Vielen Dank für Ihren Besuch im Ostergarten!

Dank auch an die Caritas Stiftung der Gesamtkirchengemeinde Reutlingen, die uns den Kauf der Gelenkpuppen, Tücher und vieler anderer Dinge als Materialien für spirituelle Angebote ermöglichte. Einiges davon kam auch beim Ostergarten zum Einsatz.