In der Seelsorgeeinheit Reutlingen Nord unterstützen wir zwei Entwicklungsprojekte, z.B. mit den Taufkollekten:
MADS – Mädchen aus Dalitfamilien stärken.
Ein Bildungsprojekt der Diözesancaritas Madurai/Indien
Seit rund 10 Jahren sponsert die Pfarrgemeinde Sankt Franziskus ein Bildungs-Projekt im Bistum Madurai in Indien, das von Pfarrer Lourdhu Jeevaraj initiiert wurde. Mit dieser Unterstützung konnte bislang begabten Waisen oder Halbwaisen zwischen 10 und 17 Jahren aus der benachteiligten Kaste der Dalit eine Schulbildung (bis zum Abitur) ermöglicht werden. Diese kostet im Schnitt 160,- € jährlich. Wenn die Schüler im Internat leben wollen oder müssen, haben sie selber noch circa 25 € aufzubringen, für viele unerschwinglich. Nachdem Pfarrer Lourdhu nun leider an den Folgen einer Coronainfektion gestorben ist, musste zum einen die Verteilung der Spendengelder sichergestellt, zum anderen eine neue Projektbezeichnung gefunden werden. Ansprechpartner für unser Projekt mit dem Kürzel MADS = Mädchen aus Dalitfamilien stärken, ist nun in Zukunft Pfarrer Gabriel Gnanathiraviam, der Leiter von MMSSS (Madurai Multipurpose Social Service Society) Sancta Maria, dem indischen Pendant zur Caritas. Den direkten Geld-Transfer organisiert wie bisher die Abteilung „Weltkirche“ des bischöflichen Ordinariats in Rottenburg.
Partnerschaftsprojekt Bosa in Kolumbien

Kolumbien war über 50 Jahre durch den erbitterten Kampf der FARC-Rebellen und der Regierung gezeichnet. Nach diesem jahrzehntelangen Bürgerkrieg musste Vertrauen aufgebaut und Gemeinschaft gefördert werden. Seit 2009 sind die Mariannhiller Missionare in Kolumbien, um an dieser Aufgabe mitzuarbeiten. In Bosa, einem Armutsviertel der Hauptstadt Bogotá, leben Vertriebene im eigenen Land. Immer öfter kommen aber auch Flüchtlinge aus Venezuela dazu, die zu den Ärmsten der Armen zählen.
P. David Fernandez CMM setzt sich mit seinem Team dafür ein, insbesondere den Kindern und Jugendlichen Hoffnung und Perspektiven zu geben. Viele von ihnen leben in prekären Verhältnissen und haben eingeschränkten Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung. Sie werden oft zu Opfern von Gewalt und Kriminalität.

2022 hatte Diakon Esteban Rojas die Gelegenheit das Projekt der Mariannhiller in Bosa erneut zu besuchen und war sehr erstaunt, wie sich das Viertel verändert hat.
Die Kirchengemeinde wächst, heute hat sie mehr als 100.000 Gemeindemitglieder. Besonders erfreulich ist die Entwicklung im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit. Es sind Kinder- und Jugendchöre entstanden, die nicht nur musikalisch aktiv sind, sondern auch eine Gemeinschaft und einen Ort der Zusammengehörigkeit gefunden haben. Manche Jugendliche konnten an Betriebe vermittelt werden und machen dort eine Ausbildung. Es haben sich Netzwerke gebildet, die sich für die Friedensarbeit engagieren, und in der Coronazeit wurden Nahrungsmittelpakete organisiert und an Bedürftige verteilt. Momentan werden weiterhin 140 Familien durch Essenspakete unterstützt. Es ist in den vergangenen Jahren viel Vertrauen entstanden.
Diese positive Entwicklung der Gemeinde ist einerseits dem unermüdlichen Einsatz der Mariannhiller Missionare zu verdanken, doch ohne Unterstützung von außen wäre vieles nicht machbar.