Hilfen in der Einen Welt

In der Seelsorgeeinheit Reutlingen Nord unterstützen wir zwei Entwicklungsprojekte, z.B. mit den Taufkollekten:

MADS – Mädchen aus Dalitfamilien stärken.

Ein Bildungsprojekt der Diözesancaritas Madurai/Indien

Seit rund 10 Jahren sponsert die Pfarrgemeinde Sankt Franziskus ein Bildungs-Projekt im Bistum Madurai in Indien, das von Pfarrer Lourdhu Jeevaraj initiiert wurde. Mit dieser Unterstützung konnte bislang begabten Waisen oder Halbwaisen zwischen 10 und 17 Jahren aus der benachteiligten Kaste der Dalit eine Schulbildung (bis zum Abitur) ermöglicht werden. Ansprechpartner für unser Projekt mit dem Kürzel MADS = Mädchen aus Dalitfamilien stärken, ist nun in Zukunft Pfarrer Gabriel Gnanathiraviam, der Leiter von MMSSS (Madurai Multipurpose Social Service Society) Sancta Maria, dem indischen Pendant zur Caritas. Den direkten Geld-Transfer organisiert wie bisher die Abteilung „Weltkirche“ des bischöflichen Ordinariats in Rottenburg.

Die Dalit, Angehörige der untersten Kaste, sind zwar nach der indischen Verfassung gleichberechtigt, werden aber in der Realität diskriminiert. Sie haben meist schlechte, sogar die Gesundheit beeinträchtigende Jobs, z. B. in der Kanalreinigung, wo sie oft  ohne jegliche schützende Utensilien wie Atemschutz-Masken arbeiten und nicht selten den Tod finden, wie der Reutlinger Generalanzeiger erst unlängst berichtete.

Erst seit einer Generation können sie zur Schule gehen. Noch schlimmer steht es für die Mädchen, wie Pfarrer Gabriel Gnanathiraviam, der Leiter der indischen CARITAS (MMSSS) in einem Schreiben schilderte., das Sie gerne einsehen können. Aufgrund oft fehlenden Bildungsbewusstseins der Eltern werden sie frühzeitig in Fabriken gesteckt, um den Familien das Überleben zu sichern.

Dank des Hilfs-Programms unserer Pfarrgemeinde – MADS – können Mädchen beschult werden. Sie können auch öffentliche Schulen besuchen. Aber vielen Dalit-Mädchen ist das aufgrund extremer Armut oder physischer und psychischer Probleme ihrer Eltern nicht möglich. Ihnen können Sie direkt mit einer Patenschaft helfen.

Die Dalit-Kommission unter Leitung unseres Ansprechpartners, Pfr. Gabriel, hat eine Liste mit Lebenslauf, Alter und einem Foto von Mädchen zusammengestellt, die aufgrund oben genannter Umstände extrem benachteiligt sind. Es wäre sehr schön, wenn wir für alle diese Mädchen eine Patin oder einen Paten finden könnten. Über die E-Mail-Adresse von Pfarrer Gabriel Gnanathiraviam kann man auch persönlich mit seinem jeweiligen Patenkind in Kontakt treten, ihm z.B. zum Geburtstag gratulieren. Schon für monatlich 20 Euro können Sie einem Kind ein Jahr lang den Schulbesuch in einer öffentlichen Schule ermöglichen. Zu jedem Patenkind gibt es eine ausführliche Beschreibung der familiären Situation.

Melden Sie sich einfach im Pfarrbüro. Herzlichen Dank im Voraus.

Partnerschaftsprojekt Bosa in Kolumbien

Kolumbien war über 50 Jahre durch den erbitterten Kampf der FARC-Rebellen und der Regierung gezeichnet. Nach diesem jahrzehntelangen Bürgerkrieg musste Vertrauen aufgebaut und Gemeinschaft gefördert werden. Seit 2009 sind die Mariannhiller Missionare in Kolumbien, um an dieser Aufgabe mitzuarbeiten. In Bosa, einem Armutsviertel der Hauptstadt Bogotá, leben Vertriebene im eigenen Land. Immer öfter kommen aber auch Flüchtlinge aus Venezuela dazu, die zu den Ärmsten der Armen zählen.

P. David Fernandez CMM setzt sich mit seinem Team dafür ein, insbesondere den Kindern und Jugendlichen Hoffnung und Perspektiven zu geben. Viele von ihnen leben in prekären Verhältnissen und haben eingeschränkten Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung. Sie werden oft zu Opfern von Gewalt und Kriminalität.

2022 hatte Diakon Esteban Rojas die Gelegenheit das Projekt der Mariannhiller in Bosa erneut zu besuchen und war sehr erstaunt, wie sich das Viertel verändert hat.
Die Kirchengemeinde wächst, heute hat sie mehr als 100.000 Gemeindemitglieder.  Besonders erfreulich ist die Entwicklung im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit. Es sind Kinder- und Jugendchöre entstanden, die nicht nur musikalisch aktiv sind, sondern auch eine Gemeinschaft und einen Ort der Zusammengehörigkeit gefunden haben. Manche Jugendliche konnten an Betriebe vermittelt werden und machen dort eine Ausbildung. Es haben sich Netzwerke gebildet, die sich für die Friedensarbeit engagieren, und in der Coronazeit wurden Nahrungsmittelpakete organisiert und an Bedürftige verteilt. Momentan werden weiterhin 140 Familien durch Essenspakete unterstützt. Es ist in den vergangenen Jahren viel Vertrauen entstanden.

Diese positive Entwicklung der Gemeinde ist einerseits dem unermüdlichen Einsatz der Mariannhiller Missionare zu verdanken, doch ohne Unterstützung von außen wäre vieles nicht machbar.