Der Ostergarten in St. Andreas in Reutlingen-Orschel-Hagen

Passion – Ostern – Im Jahr der Barmherzigkeit
Gerda Koppi, Reutlingen-Rommelsbach

Etwas ganz Besonderes bietet die St.-Andreas-Kirche in Reutlingen-Orschel-Hagen an, einen Ostergarten. Das war meine Vorstellung, ein paar bunte Ostereier, Frühlingsblumen, das neue Leben beginnt. Ich dachte an ein paar erläuternde Worte zu Ostern. Mit dem Wort Ostergarten an sich konnte ich mir gar nichts so richtig vorstellen.

Herr Diakon Hummler hat am 13.03.2016 zu einer Führung eingeladen, dem Sonntag mit dem Fastenopfer MISERIOR „Das Recht ströme wie Wasser“ (Amos 5, 24). Die Interessierten trafen sich um 15:00 Uhr vor der hinteren Eingangstür der Kirche. Er erläuterte während der Führung den Passionsweg Jesu Christi für jeden verständlich, erwähnte dabei Hinweise zu den Propheten und Evangelisten, ohne diese könnte ich mit dem Aufbau dieses „Gartens“ eigentlich auch nicht viel anfangen, obwohl an jeder der zwölf aufgebauten Stationen erläuternde Texte angebracht sind. Der Ostergarten wurde vor zwei Jahren zum ersten Mal auf Anregung von Frau Hanna Kübler konzipiert und aufgebaut. Sie war bei dieser Führung anwesend.

Nun also stehen wir vor dem Eingang der Kirche. Ein Tor ist aufgebaut, das Eingangstor Jerusalems wird hiermit symbolisch dargestellt. Oben am Torbogen steht in griechischen Buchstaben Jerusalem. Unter dem Torboden liegen grüne Zweige. Es sollte den Einzug Jesu nach Jerusalem darstellen. Jesus wird auf einer Eselin reiten, das heißt, er begibt sich auf die Höhe des Volkes, die reichen Bürger würden auf einem Pferd reiten.

Matthäus 21, 1 bis 11
„Jesus sandte zwei seiner Jünger in den Ort, der vor ihnen lag, sie würden dort eine Eselin mit ihrem Fohlen finden, die dort angebunden sei, sie sollen sie losbinden und sie zu ihm führen. Und wenn euch jemand etwas wird sagen, so antwortet: Der Herr bedarf ihrer. Hiermit würde sich die Aussage des Propheten (Sacharias 9, 9) erfüllen:
Saget der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir, sanftmütig und reitet auf einem Esel… Aber viel Volk breitete die Kleider auf dem Weg aus, schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Das Volk schrie
Hosianna dem Sohn Davids. Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn. Hosianna in der Höhe.
Als er in Jerusalem einzog, fragten die Menschen; „Wer ist der?“ „Das ist Jesus, der Prophet aus Nazareth in Galiläa.“

Nachdem wir durch das „Stadttor Jerusalems“ gegangen sind und die Tür des Vorraums zur Kirche geöffnet wurde, strömt uns ein betörender Duft entgegen. Ein Marktstand befindet sich hier mit vielen Gewürzen und Früchten eines Bazars des Vorderen Orients. In einem Gefäß ist auch Bienenhonig mit Wabe dabei. „Das wurde damals vor 2000 Jahren und auch heute noch dort auf den Märkten angeboten“, erläuterte uns Herr Hummler.
Kleine runde Bilder mit dem Thema Passion sind auf dem Fußboden aufgeklebt und zeigen uns den Weg durch den Ostergarten.

Im Kirchenraum ist neben den Kirchenbänken auf der rechten Seite vom Eingang aus gesehen ein Zelt aufgebaut, darin befinden sich in U-Form niedrige Tische und darum liegen auf dem Boden Kissen. Auf den Tischen sind Teller mit Brot, das aussieht wie Knäckebrot, aufgestellt. Außerdem ein Krug und Becher. Das Brot ist das ungesäuerte Passahbrot, der Matzen, welches bei jüdischen Gläubigen heute noch verwendet wird. Auf den meisten Bildern werden Jesus mit seinen Jüngern am Tisch auf Stühlen sitzend dargestellt, aber im Orient wird auch heute noch auf Kissen auf dem Boden sitzend (früher liegend) gegessen.

Matthäus 26, 21 bis 28
Und da sie aßen, sprach er: „Wahrlich, ich sage euch, einer von euch wird mich verraten.“ Und sie wurden sehr betrübt und hoben an, ein jeglicher unter ihnen und fragten ihn: „Herr, bin ich’s?“ Er antwortete und sprach: „Der mit der Hand mit mir in die Schüssel tauchte, der wird mich verraten. Des Menschen Sohn geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben steht, doch wehe dem Menschen, durch welchen des Menschen Sohn verraten wird, es wäre besser für ihn, dass er nie geboren wäre.“ Da antwortete Judas: „Bin ich’s Rabi?“ Er sprach zu ihm: „Du sagst es.“
Da sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach’s und gab’s den Jüngern und sprach: „Nehmet, esset, das ist mein Leib.“ Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: „Trinket alle daraus, das ist mein Blut des neuen Testaments, welches vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden.

Alle Besucher dürfen von dem bereitgestellten Brot (Mazen) und den Datteln kosten. Wir gehen ein paar Schritte weiter, auf der Erde lag ein weißes Hemd, wofür ich eigentlich keine Erklärung hatte. Aufgrund klimatischen Bedingungen und Trockenheit befindet sich sehr viel Staub auf den Wegen. Die Gäste stellten die Schuhe ab und der jüngste Sohn des Gastgebers hatte die Pflicht, den Gästen die Füße zu waschen, damit sie mit sauberen Füßen das Haus betreten konnten.

Johannes 13, 4 bis 8, 13 bis 17
Er stand vom Abendmahl auf, legte seine Kleider ab und nahm einen Schurz und umgürtete sich. Danach goss er Wasser in ein Becken, hob an, den Jüngern die Füße zu waschen und trocknete sie mit dem Schurz, mit dem er umgürtet war. Da kam er zu Simon Petrus, der sprach zu ihm: Nimmermehr sollst du mir die Füße waschen!“ Jesus antwortete: „Werde ich dich nicht waschen, so hast du kein Teil an mir.“
Da er nun ihre Füße gewaschen hatte, nahm er seine Kleider und setzte sich wieder nieder und sprach abermals zu ihnen: „Wisset ihr, was ich getan habe? Ihr heißet mich Meister und Herr und saget recht daran, denn ich bin’s auch. Wenn nun ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt ihr auch untereinander die Füße waschen. Ein Beispiel habe ich euch gegeben, dass ihr tut, wie ich euch getan habe.
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr, noch der Apostel größer als der, der ihn gesandt hat. Wenn ihr solches wisset, selig seid ihr, wenn ihr’s tut.“
Jesus hat sich hiermit auf die niedere Stelle begeben, wie der Junge, der den Gästen die Füße wäscht. Er ist nicht der „Große“, sondern demütig. 

Vom Kirchenraum geht der Weg weiter in den Besprechungsraum. Es ist dunkel, nur Kerzenlicht und winzige Glühbirnchen an der Decke geben etwas Licht, es ist Nacht. Auf den Tischen ist eine Landschaft aufgebaut, der Garten Gethsemane. Figuren liegen und schlafen – nur eine wacht.

Matthäus 26, 36 bis 46
Da kam Jesus mit ihnen zu einem Hofe, der hieß Gethsemane und sprach zu seinen Jüngern: „Setzet euch hier, bis dass ich dorthin gehe und bete.“ Und er nahm zu sich Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus und fing an zu trauern und zu zagen. Da sprach Jesus zu ihnen: „Meine Seele ist betrübt bis an den Tod, bleibet hier und wachet mit mir.“ Und er ging hin ein wenig, fiel nieder auf sein Angesicht und betete und sprach:
„Mein Vater, ist’s möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber. Doch nicht, wie ich will, sondern wie du willst.“
Und er kam zu seinen Jüngern und fand sie schlafend und sprach zu Petrus: „Könnet ihr denn nicht eine Stunde mit mir wachen? Wachet und betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.
Zum anderen Mal ging er wieder hin, betete und sprach: „Mein Vater, ist’s nicht möglich, dass dieser Kelch an mir vorübergehe, ich trinke ihn denn, so geschehe dein Wille!“
Und er kam und sie abermals schlafend und ihre Augen waren voll Schlafs. Und er ließ sie und ging abermals hin und betete zum dritten Mal und redete dieselben Worte. Da kam er zu seinen Jüngern und sprach zu ihnen: „Ach, wollt ihr nun schlafen und ruhen? Siehe die Stunde ist da, dass des Menschen Sohn in der Sünder Hände überantwortet wird. Stehet auf, lasst uns gehen. Siehe er ist da, der mich verrät.“ 

Durch den Flur sind wir weitergegangen, er war nur erhellt durch einzelne Kerzen in Gläsern und hie und da einer elektrische Lampe. Ausgekleidet ist der Raum an den Wänden mit großen Stoffbildern, die auf die Passion hinweisen. Helm, Schwert und Folterwerkzeuge liegen am Boden und hängen an der Wand, die Römer haben die Herrschaft über Palästina. Im nächsten Abteil steht ein Thron und ein Wasserkrug mit Waschschüssel. Daneben liegt eine Dornenkrone unter einem Glaskasten, ein purpurner Mantel hängt an der Wand.

Matthäus 26, 55 bis 66
Zu der Stunde sprach Jesus zu den Scharen: „Ihr seid ausgegangen wie zu einem Mörder mit Schwertern und mit Stangen, mich zu fangen. Habe ich doch täglich im Tempel gesessen und habe gelehrt und ihr habt mich nicht gegriffen. Aber das ist alles geschehen, damit erfüllt würden die Schriften der Propheten. Da verließen ihn alle Jünger und flohen. Die aber Jesus ergriffen hatten, führten ihn zu dem Hohenpriester Kaiphas, wo die Schriftgelehrten und Ältesten sich versammelt hatten. Petrus aber folgte ihm nach von ferne bis in den Palast des Hohenpriesters und ging hinein und setzte sich zu den Knechten, auf dass er sähe, wo es hinaus wollte. Die Hohenpriester aber und der ganze Hohe Rat suchten falsch Zeugnis wider Jesus, auf dass sie ihn töteten. Und wiewohl viele falsche Zeugen herzutraten, fanden sie doch keins.
Zuletzt traten zwei herzuu und sprachen: „Er hat gesagt, ich kann den Tempel Gottes abbrechen und in drei Tagen aufbauen. Und der Hohepriester stand auf und sprach zu ihm: „Antwortest du nicht zu dem, was dieser wider dich zeugen?“ Aber Jesus schwieg stille. Und der Hohepriester sprach zu ihm: „Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, dass du uns sagtest, ob du seist der Christus, der Sohn Gottes.“ Jesus sprach zu ihm: „Du sagst es. Auch sage ich euch, von nun an wird’s geschehen, dass ihr sehen werdet des Menschen Sohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen in den Wolken des Himmels.“
Da zerriss der Hohepriester seine Kleider und sprach: „Er hat Gott gelästert. Was bedürfen wir weiter Zeugnis, siehe jetzt habt ihr eine Gotteslästerung gehört. Was dünkt euch?“ „Er ist des Todes schuldig.

Markus 15, 1 bis 19
Und als bald in der Frühe hielten die Hohenpriester einen Rat mit den Ältesten und Schriftgelehrten, dazu der ganze Hohe Rat und banden Jesus und führten ihn hinweg und überantworteten ihn dem Pilatus. Und Pilatus fragte ihn: „Bist du der König der Juden?“ Er antwortete aber und sprach zu ihm: „Du sagst es.“ Und die Hohepriester beschuldigten ihn hart. Pilatus fragte ihn abermals und sprach: „Antwortest du nichts? Siehe, wie hart sie dich verklagen.“ Jesus aber antwortete nichts mehr, sodass sich Pilatus verwunderte.
Er pflegte aber ihnen zum Fest einen Gefangenen loszugeben, welchen sie begehrten. Es war aber einer, genannt Barabbas, gefangen mit den Aufrührern, die im Aufruhr einen Mord begangen hatten. Und das Volk ging hinauf und bat, dass er täte wie er pflegte. Pilatus aber antwortete ihnen: „Wollt ihr, dass ich euch den König der Juden losgebe?“ Denn er merkte, dass ihn die Hohenpriester aus Neid überantwortet hatten. Aber die Hohenpriester reizten das Volk auf, dass er ihnen viel lieber den Barabbas losgäbe. Pilatus aber antwortete wiederum:
 „Was soll ich denn tun mit dem, den ihr den König der Juden nennt?“ Da schrieen sie abermals: „Kreuzige ihn!“ Pilatus aber sprach zu ihnen: „Was hat er denn Übles getan?“ Aber sie schrieen noch viel mehr: „Kreuzige ihn!“ Pilatus aber gedachte, dem Volk zu Willen zu sein und gab ihnen Barabbas los und ließ Jesus geißeln und überantwortete ihn, dass er gekreuzigt werde. Die Kriegsknechte aber führten ihn hinein in die Burg, das ist ins Richthaus und riefen zusammen die ganze Schar und sie zogen ihm einen Purpur an und flochten eine Dornenkrone und setzten sie ihm auf und fingen an, ihn zu grüßen: „Gegrüßet seist du, der Juden König!“ und schlugen ihm das Haupt mit einem Rohr und spieen ihn an und fielen auf die Kniee und huldigten ihm.

Pilatus wusch sozusagen seine Hände in Unschuld, er war nicht schuld an dem Urteil, dies symbolisiert das Waschbecken, das im Raum aufgebaut ist. Durch eine geöffnete Tür in den Nebenraum sieht man das Kreuz.
Auf einem kleinen Tisch liegen Tonscherben, auf denen Namen stehen. Es handelt sich hier um die im letzten Jahr verstorbenen Gemeindeglieder von St. Andreas. Unsere Toten sind nicht vergessen. Bei einem Blick in einen „Brunnen“, das Grundwasser wird durch einen Spiegel dargestellt, sieht man sich selber. Wir sind beteiligt – wir sind Sünder.

Matthäus 27, 31 bis 39
Und da sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Mantel aus und zogen ihm seine Kleider an und führten ihn hin, dass sie ihn kreuzigen. Und wie sie hinausgingen, fanden sie einen Menschen von Kyrene mit Namen Simon, den zwangen sie, dass er ihm sein Kreuz trug. Und da sie an die Stätte kamen mit Namen Golgatha, das heißt Schädelstätte, gaben sie ihm Wein zu trinken mit Galle vermischt und da er’s schmeckte, wollte er nicht trinken. Da sie ihn aber gekreuzigt hatten, teilten sie seine Kleider und warfen das Los darum, damit erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten. Und sie saßen allda und bewachten ihn. Und oben zu seinen Häupten setzten sie die Ursache seines todes und war geschrieben: Dies ist Jesus, der Juden König. Und da wurden zwei Mörder mit ihm gekreuzigt, einer zur Rechten und einer zur Linken.
Jesus wird ja ans Kreuz genagelt. Um zu demonstrieren, ist ein Vierkantholz aufgelegt, große Nägel liegen daneben und ein Hammer. Man kann nun einen Nagel in das Holz schlagen, der Klang erinnert uns an das Martyrium Jesu bei Befestigung durch die Nägel am Kreuz.

Johannes 19, 28 bis 35, 38 bis 42
Danach, da Jesus wusste, dass schon alles vollbracht war, auf dass die Schrift erfüllt würde, sprich er: „Mich dürstet.“ Da stand ein Gefäß voll Essig. Sie aber füllten einen Schwamm mit Essig und steckten ihn auf Ysop (Heil- und Gewürzpflanze) und hielten es ihm dar zum Munde. Da nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: „Es ist vollbracht,“ und neigte das Haupt und verschied. Die Juden aber, weil es Rüsttag war, damit nicht die Leichname am Kreuze blieben den Sabbat über, baten sie den Pilatus, dass ihnen die Beine gebrochen und sie abgenommen würden. Da kamen die Kriegsknechte und brachen dem ersten die Beine und dem andern, der mit ihm gekreuzigt war. Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon gestorben war, brachen sie ihm die Beine nicht, sondern der Kriegsknechte einer öffnete seine Seite mit einem Speer und alsbald ging Blut und Wasser heraus.Und der das gesehen hat, der hat es bezeugt und sein Zeugnis ist wahr und er weiß, dass er die Wahrheit sagt, damit auch ihr glaubet.
Danach bat den Pilatus Jeseph von Arimathia, der ein Jünger Jesu war, doch heimlich aus Furcht vor den Juden, dass er den Leichnam Jesu dürfte abnehmen. Und Pilatus erlaubte es. Da kam er und nahm den Leichnam Jesu herab. Es kam auch Nikodemus, der vormals bei Nacht zu Jesus gekommen war und brachte Myrrhe und Aloe untereinander gemengt, bei hundert Pfunden. Da nahmen sie den Leichnam Jesu und banden ihn in leinene Tücher mit den Spezereien, wie die Juden pflegen zu begraben. Es war aber an der Stätte, da er gekreuzigt ward, ein Garten und im Garten ein neues Grab, in welches niemand je gelegt war. Dahin legten sie Jesus um des Rüsttages willen der Juden, weil das Grab nahe war.

Matthäus 28, 1 bis 6
Als aber der Sabbat um war und der erste Tag der Woche anbrach, kam Maria Magdalena und die andere Maria, das Grab zu besehen. Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben . Denn ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat hinzu und wälzte den Stein ab und setzte sich darauf. Und seine Erscheinung war wie der Blitz und sein Kleid weiß wie Schnee. Die Hüter aber erschraken vor Furcht, als wären sie tot. Aber der Engel hob an und sprach zu den Frauen: „Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten suchet. Er ist nicht hier, er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und sehet die Stätte, da er gelegen hat.

Im letzten Raum am Ende des Ganges ist das Felsengrab, in das Jesus gelegt wurde, aufgebaut, ein zusammengefaltetes Tuch liegt auf der Grablege, eine Felsentür steht beiseite geschoben vor dem Eingang des Grabes.

Wir verlassen nun die Kirche und die Räume und gehen hinüber zum Pfarrhaus. Auf der dortigen Wiese sind 64 Frühlingsblumenzwiebeln eingepflanzt als Symbol der Auferstehung. Durch einen Torbogen betreten wir die Wiese. Jesus hat den Tod besiegt. Wir glauben, nach dem Tod gibt es ein Wiedersehen mit Gott. Wir verlassen die Wiese wieder durch den zweiten Torbogen und begeben uns wieder in den Kirchenraum.

Von der Tür aus hinten links steht eine Steinmauer. Die Steine sind nicht ganz eng aufeinander gestellt, es gibt Zwischenrräume. Auf dem Tisch daneben liegen Zettel. Hier kann jeder, der möchte, drauf schreiben, was er für Sorgen hat oder Freuden, was er sich wünschen möchte von der Kirche oder auch den Mitchristen. Den Zettel kann er in die Lücke stecken. Diese werden einmal in der Woche eingesammelt, ausgewertet und dann am Osterfeuer verbrannt.

Wir sind nun am Ende des Ostergartens angekommen. Herr Hummler erläutert die Stätten, die besucht werden, er bringt uns die Passion sehr nahe, es ist sehr anschaulich, so hat man Ostern und die Passion noch nicht erlebt, auch nicht im Gottesdienst, in dem wir nur Worte hören, dort im Garten sehen wir Bilder.

Der Kirchengemeinde St. Andreas möchte ich auf diesem Weg danke sagen, die Führung ist hervorragend, man sieht das Fest der Passion und die Auferstehung mit anderen Augen. Der Osterhase und die gefärbten Eier, die natürlich auch zu Ostern dazu gehören, rücken hier in den Hintergrund. Danke allen dafür.

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