Katholikentag 25.5. – 29.5.2022 in Stuttgart

Katholikentag gleich vor der Haustür – da muss man doch dabei gewesen sein. So dachten wir und haben uns eine Dauerkarte besorgt und waren so fast nur noch zum Schlafen daheim.

Schon die Eröffnungsfeier im Schlossgarten gestaltete sich bei bestem Wetter sehr stimmungsvoll mit Musik, dem Willkommen durch Bischof Dr. Gebhard Fürst zusammen mit dem Bischof der evangelischen Landeskirche Frank Otfried July, einer eindrucksvollen Eröffnungsrede von Bundespräsident Steinmeier, den Grüßen aus Rom durch den Nuntius Dr. Nicola Eterovic, tiefgreifende Gedanken von der Präsidentin des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken, Irme Stetter-Karp, und weiteren „Promis“ wie Ministerpräsident Kretschmann und OB Nopper. Sehr ergreifend auch der Bläserchor vom Balkon des Staatstheaters Stuttgart mit „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ und „Großer Gott wir loben dich“.
Wir genossen den Abend der Begegnung in der wunderschönen Atmosphäre um den Eckensee, dem Schloß- und Marktplatz mit flotten Musikdarbietungen. Rund 400 Pavillons verdeutlichten prägnant, wo sich Kirche überall zeigt und wie groß das ehrenamtliche und professionelle Engagement ist. Die Frage: brauchen wir Kirche noch?“ war damit schon beantwortet.
Viele interessante Podiumsdiskussionen, Talkrunden und Vorträge z.B. im Landtag, der Liederhalle, dem Rathaus oder im Haus der Wirtschaft vermittelten sehr, wo der Schuh drückt mit dem Ergebnis, dass die „Kirche dringend vom Kopf auf die Füße gestellt werden muss“ und dass Hans Küng´s Vermächtnis über die Zukunft von Kirche und Religion aktueller als je zuvor ist.
Viele provokante Fragen und Themen zeigen, wie ernst die Lage ist und dass nicht nur darüber gesprochen sondern gehandelt werden muss:

  • Ist die Kirche noch zu retten?
  • Wer braucht noch Kirche?
  • Was fehlt, wenn Christen fehlen?
  • Ressource Ökumene
  • Klimagerechtigkeit und Migration
  • Zeitenwende und Zusammenhalt
  • Katholisch sein ? Katholisch bleiben?
  • Gemeinsam am Tisch des Herrn?
  • Aufbrechen statt Aussteigen!
  • Weltreligionen – Weltfrieden – Weltethos

…und, natürlich ist es echt cool, wenn man so viel Prominenz hautnah mitbekommt: wann hat man schon die Gelegenheit, mal unserem Bundespräsidenten auf der Königstraße bis auf 2 Meter zu sehen oder mit Bischoff Bätzing im Landtag vor der Toilette „Smalltalk“ betreiben kann.
Hier eine unvollständige Aufzählung zu den bereits vorher Erwähnten:
Landtagspräsidentin Muhterem Aras, Kevin Kühnert (SPD-Geschäftsführer), Dunja Hayali (Moderatorin), Kanzler Olaf Scholz, Bettina Limperg (Präsidentin des 3. Ökum. Kirchentags 2021), Prof. Dr. Dr. Dorothea Sattler (Kath. Ökumenikerin), Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck aus Essen, griech.-orthodoxer Vikarbischof Emmanuel Stiatkos aus Berlin, Publizist Prof. Dr. Heribert Prantl, Prof. Dr. Margot Käßmann, Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel, Prof. Dr. Johanna Rahner, Kardinal Louis Sako (Erzbischof von Bagdad und Patriarch der chaldäisch-katholischen Kirche), Kardinal Oswald Garcias, Erzbischof von Bombay, Bischof Bohdan Dzyurakh (Apostolischer Exarch für die Ukrainer des Byzanthinischen Ritus in Deutschland und Skandinavien), Monsignore Pirmin Spiegel (Hauptgeschäftsführer MISERIOR), Prof. Albert Biesinger (ehemaliger Religionspädagoge Uni Tübingen), Monsignore und Stadtdekan Stuttgart Christian Hermes, Weihbischof Thomas Maria Renz, Christian Stückl (Regisseur der Passionsspiele Oberammergau)……. und natürlich viele gute Bekannte aus unserer Kirchengemeinde und aus Stuttgart

Wir haben auf den Plätzen und in Kirchen der Innenstadt schöne Konzerte und musikalische Aufführungen, Gottesdienste und Kabarettvorführungen erlebt und genossen. Es ist schon einmalig und außergewöhnlich, wenn viele Menschen und Vertreter aus Politik, Kirche und Gesellschaft zusammen kommen, religiöse und ethische Kriterien austauschen. Und immer wieder deutliche Statements gegen Krieg und für Solidarität mit der Ukraine.

Die vier Kirchentage waren ein tolles Erlebnis, schwingen immer noch nach und werden uns lange in Erinnerung bleiben.
Anne und Wolfgang Prause

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