Adventsgedanken

Angeregt durch die Predigt von Pfr. Dietmar Hermann am zweiten Advent, 9.12.2018, eine Ausgestaltung von Angela Madaus:
Lukas 3, 1-6 zitiert aus dem Buch des Propheten Jesaja:
Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen! Jede Schlucht soll aufgefüllt werden, jeder Berg und Hügel sich senken. Was krumm ist, soll gerade
werden, was uneben ist, soll zum ebenen Weg werden. Und alle Menschen werden das Heil sehen, das von Gott kommt.Wir sind im Advent aufgefordert, dem Herrn den Weg zu bereiten. Vor welchen Schwierigkeiten stehen wir bei dieser Aufgabe? Dazu eine adventliche Betrachtung der 4 Metaphern aus dem heutigen Evangelium:
1. Schluchten sollen aufgefüllt werden.
Die Schluchten können die Tiefen der Verzweiflung, der Bosheit und der Schuld gegen den Mitmenschen sein. Oft stürzen wir blind in Zorn; Ängste, Trauer oder Verbitterung nehmen uns gefangen, isolieren uns von Gott und den Menschen. Aber eine Schlucht kann aufgefüllt werden; wir können sie verlassen und von unseren Nöten geheilt werden, wenn wir uns nach oben wenden, uns für Gott öffnen.
2. Berge und Hügel senken sich, werden abgetragen.
Die hohen Berge der Ich-Zentriertheit versperren, verstellen den Blick, sie engen unser Blickfeld ein. Wenn sie abgetragen werden, weitet sich der Blick, er wird frei: wir können weiter sehen, mehr in den Blick nehmen als uns selber, scheinbar unlösbare Konflikte können dann plötzlich angegangen und bereinigt werden.
3. Krumme Wege werden begradigt.
Den sprichwörtlich „krummen Touren“ verweigert sich der „geradlinige Charakter“! Statt auszuweichen, auf Abwegen zu wandeln, gibt uns Gott den Mut, geradeaus zu gehen, unser verworrenes Leben zu begradigen, ohne uns ablenken zu lassen, den Blick fest auf das Ziel gerichtet, das uns versprochen ist, uns zum „Heil“ wird.
4. Der unebene Weg soll eben werden.
Neben den krummen Wegen, die uns vom rechten Weg abkommen lassen, gibt es auch holprige Wege; sie versperren nicht das Ziel, machen unseren Weg unter Umständen aber unbegehbar: So können Schlaglöcher den Weg unpassierbar machen oder zu gefährlichen Fallen werden. Eine Baustelle kann jedoch geräumt werden. Hindernisse können aus dem Weg geräumt werden: wenn wir unsere Aggressionen, unsere unkontrollierten Leidenschaften und Begierden entschlossen
angehen und aus dem Weg schaffen, können wir unser Ziel erreichen, das von oben, von Gott,
kommt.

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