Fronleichnam – Verkündigung des Glaubens auf den Straßen

Prachtvoll und mit einem betont öffentlichen Charakter feiert die katholische Kirche alljährlich das „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“, so auch 2018 in Mittelstadt. Wenn die Fronleichnamsprozession durch die Straßen zieht, so ist diese Demonstration des Glaubens heute, in einer Zeit, in der man für seine Überzeugungen „auf die Straße geht“, eher selbstverständlicher geworden. Niemand nimmt mehr Anstoß an dieser Kultur der Öffentlichkeit. Aber vielleicht könnten wir Christen das Fest zum Anlass nehmen, über den tieferen Sinn dieses uns wohl vertrauten Festes und damit über unsere Aufgabe als Christen in der Welt nachzudenken.

Das Markusevangelium spricht davon, dass die Jünger Jesu auf dem Weg sind und Vorkehrungen treffen, um mit Jesus das Paschamahl zu feiern, – am Vorabend seines Kreuzestodes. Fronleichnam zeigt in besonderer Weise, was in jeder Eucharistiefeier begangen wird: es ist eine Erinnerung an Jesu Tod und Auferstehung, sein Geschenk und sein Auftrag an uns alle! Die bunten Blumenteppiche spiegeln dabei die Vielfalt der Gnadengaben wider, so Diakon Roland Hummler in seiner Predigt, die auch in unserer Gemeinde und in der ganzen Seelsorgeeinheit vorhanden sind: wir müssen sie allerdings im Alltag nutzbar machen und erlebbar werden lassen. In der dünnen Scheibe Brot macht Jesus sich so klein, dass wir ihn empfangen können. Für uns muss das bedeuten: wir sind nicht in der Welt, um uns bedienen zu lassen, sondern um zu dienen, um eine Stimme zu sein für die, die keine Stimme haben. Julia Scharla drückte das in einem persönlichen Glaubensbekenntnis so aus:
Ich glaube, dass uns die Schöpfung ruft, dass Gottes Geist uns zum Respekt nötigt, zur Liebe befähigt, zum Leben aufruft.
In bewährter Weise begleitete der Mittelstädter Musikverein unter der Leitung von Dietmar Lutz den Gottesdienst und die Prozession. Das anschließende Gemeindefest bei strahlendem Sonnenschein machte konkret erlebbar, dass Fronleichnam ein Fest der Freude und der Dankbarkeit ist!
Angela Madaus                                                                                                         31.5.2018

Veröffentlicht am

in