Bericht zum Gottesdienst am 24. September 2017

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiedete sich am Sonntag die St.-Andreas-Gemeinde von ihrer Zeltkirche.

Das lachende Auge steht für die fast fertig renovierte Kirche St. Andreas, das weinende Auge für den Abschied einer mit der Zeit liebgewonnenen Kirche im Zelt. Aber am 22. Oktober 2017 werden wir in St. Andreas wieder festlich einziehen. Unsere Nachbarn, die evangelischen Christen von Jubilate, stellen uns ihr Gotteshaus für die „fehlenden“ drei Wochen, die überbrückt werden müssen, zur Verfügung.

Die Original Donauschwäbische Blaskapelle Reutlingen unter der Stabführung von Johann Frühwald, umrahmte an diesem Sonntag den feierlichen Gottesdienst mit der Deutschen Messe von Franz Schubert. Bei vielen ist diese Messe bekannt und beliebt, viele der anwesenden Gläubigen konnten die Texte auswendig, wurde doch diese etwas in den Hintergrund geratene Messe an Feiertagen früher sehr viel gesungen, vor allem in Bayern, Österreich und im Banat aber auch hier in der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Ein Haus voll Glorie schauet, Gotteslob Nr. 478, spielte die Kapelle zum feierlichen Einzug. Es folgte das Eingangslied der Schubertmesse: Wohin soll ich mich wenden, wenn Gram und Schmerz mich drücken …… Der Caritassonntag, der an diesem Tag gefeiert wurde, hatte hier eine Erinnerung, denn die Frage „Wohin soll ich mich wenden …“ ist aktueller denn je.

Nach der Bitte um Erbarmen erklang das Gloria mit dem Ruf Ehre, Ehre sei Gott in der Höhe, singet der himmlischen seligen Schar….

Nach der Lesung aus einem Brief des Paulus an die Philipper erklang das Credo Noch lag die Schöpfung formlos da … Danach hörten wir das Evangelium aus Matthäus 20 …..so werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein. Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt.

Die Projektleiterin von ADELE, Anlaufstelle für Demenz und Lebensqualität, Marion Santin erläuterte in ihrer Predigt die Aufgabe, die sich ADELE gestellt hat. In Deutschland leben rund 1,5 Millionen Menschen mit einer Demenz. In Folge des Alterns der Bevölkerung wird diese Zahl weiterhin zunehmen. Demenz ist eine große Herausforderung unserer Zeit. Die Betroffenen empfinden dies oft als Schicksalsschlag. Aber auch die Demenzkranken sind Teil unserer Kommunen, Kirchengemeinden und Vereine, sie ist auch eine gesellschaftliche Aufgabe. Viel Einfühlungsvermögen ist nötig, damit diese Menschen möglichst lange in ihrer gewohnten Umgebung leben können. ADELE bietet Beratung an, wie die Menschen unterstützt werden können, wie durch eine gute Betreuung und Versorgung im häuslichen Bereich für diese Menschen gefördert werden kann, wie pflegende Angehörige unterstützt und entlastet werden können. Seit Januar 2017 gibt es einmal im Monat einen Gottesdienst für diese Menschen und ihre Begleiter. Caritas bedeutet übersetzt aus dem lateinischen: liebevolle Sorge, Barmherzigkeit, Nächstenliebe.

Nach dem Glaubensbekenntnis erklang zur Gabenbereitung die Melodie Du gabst oh Herr mir Sein und Leben …., es folgte das Sanctus Heilig, heilig, heilig, heilig ist der Herr …. und zum Agnus Dei nach dem Friedensgebet Mein Heiland, Herr und Meister …..

Während der Kommunion erklang ein Marienlied, das im Banat oft gesungen wurde:

Jungfrau, Mutter, himmlisch Schöne,
nimm die zarten Liebestöne,
die dein treues Kind dir beut.
Du ja bis nach Gott mein Leben,
dir hab‘ ich mich ganz ergeben,
ewig dir dies Herz geweiht. 

Dreimal selig diese Stunde,
wo zuerst mit frohem Munde
ich dich Mutter mein genannt.
Wie so süß ist’s dich umfangen,
kann ein Herz noch mehr verlangen
das dich, Hohe, liebend fand. 

Großer Gott wir loben dich ….. erklang zum Lob und Dank.

Die Gemeinde wurde herzlich eingeladen, noch im Zelt zu verweilen, es wurden Tische und Bänke aufgestellt, man konnte zum Frühschoppen noch miteinander plaudern, etwas essen und trinken, es wurde dafür um eine Spende gebeten, der Erlös ist zu Gunsten der umfangreichen Renovierungsarbeiten. Man könne „Laugenbretter“ und „Bausteine“ essen.

Segne du Maria, segne mich dein Kind.
Dass ich hier den Frieden, dort den Himmel find.
Segne all mein Denken, segne all mein Tun.,
lass in deinem Segen Tag und Nacht mich ruhn. 

Segne du Maria, alle die mir lieb,
deinen Muttersegen ihnen täglich gib.
Deine Mutterhände breit auf alle aus,
segne alle herzen, segne jedes Haus.

Nach dem Segen spielte die Kapelle dieses ergreifende Marienlied. Es war ein feierliches Abschiednehmen von der Zeltkirche, man hatte sich eigentlich schon an sie gewöhnt.

Schnell war das Zeltinnere umgebaut, Tische und Bänke standen bereit. Draußen vor der Tür standen die Musiker, die während der Messe nicht dabei waren, sie standen bereit, um während des Frühschoppens zünftige Blasmusik zu spielen.
Aber: Was sind nun „Laugenbretter“ und „Bausteine“? Es war ein Laugengebäck, etwas platt „gebügelt“, sie hatten ein entfernt ähnliches Aussehen mit viereckigen Lebkuchen. Sie waren noch ganz frisch aus dem Ofen und sie schmeckten hervorragend. Die Bausteine entpuppten sich als kleine Fleischkäse, die zusammen mit den Laugenbrettern ein zünftiges zweites Frühstück darstellten. Dazu konnte man sich unterschiedliche Getränke holen.

Das Zelt war voll, die Musik spielte bis dann zum Schluss der „Radetzkymarsch“ erklang, es war ja schon Mittagszeit. Die Stimmung war sehr gut, die Latten und Steine waren verzehrt.
Wer wollte, konnte noch an einer Baustellenführung durch Ingrid Widmann teilnehmen. Es war ein feierlicher Sonntagmorgen mit fröhlichem Abschluss. Allen Helfern und Musikanten ein großes Dankeschön.

Wer wollte, konnte noch an einer Baustellenführung durch Ingrid Widmann teilnehmen.

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