Das Fronleichnamsfest ist sicher nach Weihnachten und Ostern das bedeutendste Kirchenfest im Jahr, da durch den Gottesdienst vor der Kirche, der Prozession zum Altar vor der Festhalle und wieder zurück zur Kirche eine große Außenwirkung bei vielen Katholiken und Mitchristen erzielt wird.
Die Motivsuche für die Blumenteppiche und die Ausschmückung der Motive beginnen schon Wochen vor dem Fest.

Gottseidank finden sich immer wieder ca. 20 Frauen um den Organisator Rolf Kimmerle, die Blüten und Blütenblätter zu wahren Kunstwerken zusammenfügen. Dies alles muss am Abend vor dem Fest und selbst noch am frühen Morgen vor dem Gottesdienst gemacht werden. Dank auch an die Blumenspender.


Auch die Musikerinnen und Musiker legen extra Proben ein, damit die für einige doch fremden Melodien im Gottesdienst perfekt klingen. Ohne die Musik wäre das Fest nur halb so schön.
„Das ist mein Leib, das ist mein Blut.“

Fronleichnam – theologisch immer noch das am meisten kontroverse Thema im Selbstverständnis von Katholiken und Protestanten, aber vielleicht auch etwas sehr Verbindendes. Katholiken tragen in der Hostie Jesus Christus durch die Straßen als Symbol und Aufforderung, wie Pfarrer Franklin in seiner Predigt am 19. Juni. in Mittelstadt betonte: Es geht nicht so sehr um den Ritus, sondern um eine Anrufung: „Seid Eucharistie, seid Brot für andere und ein Zeichen der Barmherzigkeit Gottes.“ Denn was die Welt heute vor allem braucht, sind „glaubwürdige Zeugen von Jesu heilbringender Botschaft“.

Diese Botschaft setzten die Fronleichnams-Teppiche in Mittelstadt wieder künstlerisch gekonnt um. Den Teppich vor der Kirche in Mittelstadt erläuterte Gemeindereferentin, Frau Veronika Tiliné-Vitez, wie folgt:

Als Thema wurde das Motto des Heiligen Jahres aufgegriffen: „Wir sind Pilger der Hoffnung.“ Vier stilisierte Figuren im Teppich verwiesen auf die 4 Erdteile und standen für die Verbundenheit, Solidarität und Geschwisterlichkeit aller Menschen. Die roten Blumen symbolisierten die Liebe im Leiden, die gelben Wärme und Freude, die grünen Hoffnung und Frieden, die blauen Ruhe und Spiritualität, und Anker und Kreuz standen für die zentrale christliche Hoffnung: In allen Situationen der Not sind wir gegründet in der Liebe und Treue Gottes, und Jesus Christus hat uns als Bruder und Freund diese Botschaft verkündet und vorgelebt bis in den Tod.

Der Musikverein Mittelstadt mit seinem Dirigenten Dietmar Lutz begleitete wieder schwungvoll den Gottesdienst und die anschließende Prozession und war so auch konkret ein Beispiel für gelebte Ökumene. Ein herzliches Dankeschön auch ihnen.


Wenn dann die Musiker „Großer Gott wir loben dich“ gespielt haben, und der Segen des Pfarrers verklungen ist, steht alles fürs Gemeindefest bereit. Es ist schön, wenn sich die ganze Gemeinde unter den Zelten versammelt hat und gemütlich das Mittagessen einnimmt und ein kühles Getränk vor sich stehen hat. Selbst für Kaffee und Kuchen ist gesorgt, so dass kein Wunsch offenbleibt. Auch die Jugendleiter haben sich einiges an Spielen für die Kinder einfallen lassen – auch den Kleinen soll‘s doch gefallen.

Zum Schluss wollen wir die vielen fleißigen Helfer nicht vergessen. Durch deren Arbeit bei der Vorbereitung, der Durchführung und beim Aufräumen ein solches Fest nicht möglich wäre. Ihnen gilt unser besonderer Dank.
Angela Madaus/Hans Schäffer